L’effondrement – Bilanz der katastrophalen Situation unseres Planeten
Es folgt eine Übersetzung eines Videos, gedreht von einem französischen Satiriker der viele politische Themen (Banken, Neokolonialismus, Sexismus, Migration etc. oft an französischen Beispielen) auf seinem Youtube-Kanal behandelt. Zwischen harten Fakten stellt er überspitzte Karikaturen von Kapitalist*innen, rechten Wutbürger*innen und sonstige Figuren, die zu den jeweiligen Themen passen, dar.
In diesem letzten Video seiner Serie „la barbe“ geht es um die allgemeine katastrophale Lage des Planeten Erde und wie dringend wir den Kapitalismus loswerden sollten, um die Klimakrise zu überleben.
Es wurden in der Übersetzung die Skits mit den Figuren weggelassen, um dem Text mehr Kontinuität zu geben.
https://www.youtube.com/watch?v=CFKtSQH5jfc
Seit der industriellen Revolution haben menschliche Aktivitäten zunehmend Einfluss auf das Ökosystem der Erde.
Doch das ist nicht unbedingt etwas Gutes: vor allem seit den 50ern steigen die Degradation der Biosphäre, der Verlust tropischer Regenwälder, die Versauerung der Meere, die Temperaturen in der Atmosphäre und der Anteil an Methan und CO2 in der Atmosphäre exponentiell und so schnell wie noch nie zuvor.
Konkret heißt das dass wir spätestens seit den 50ern uns dafür entschieden haben Wachstum explodieren zu lassen, ohne sich um die Konsequenzen zu sorgen, und seitdem… sind wir wirklich in der Scheiße.
Wir erleben gerade das 6. Aussterben von Tieren der Geschichte der Erde. Der Anteil an sterbenden Spezies ist tausend mal so hoch wie normal:
Wir haben in nur 15 Jahren ein Drittel aller Vögel verloren, sowie 75% der Insekten in 30 Jahren. Die gesamte Biodiversität geht gerade den Bach runter.
Meine Frage ist: Wann hören wir auf? Weil, ohne zynisch sein zu wollen, sind wahrscheinlich wir die nächste Spezies auf der Liste. Wenn ihr mich fragt, ich würde nicht gerne sterben. Vor allem wofür sterben? Wofür? Ein Wirtschaftssystem? Ernsthaft?
Das alles ist natürlich kein Geheimnis, sogar die UNO hat einen Sachbericht erstellt indem sie alle Nationen dazu einlädt ihr wirtschaftliches Modell zu ändern bevor es zu spät ist.
Unser kapitalistisches System das auf Wachstum basiert in einer Welt mit begrenzten Ressourcen hat absolut keinen Sinn und wird selbstverständlich kollabieren. Es ist mathematisch.
Über die Zerstörung der Natur hinaus hat der Kapitalismus auch absurde Ungleichheiten geschaffen. Wir leben in einer Welt wo einige grenzenlos akkumulieren können während andere verhungern und 10Euro T Shirts für uns machen.
Wir plündern alle Ressourcen überall wo sie sich befinden.
Unsere Ozeane sind immer leerer: Es wird 2050 keine Fische in den Meeren mehr geben. Der übermäßige CO2-Ausstoß lässt die Ozeane versauern, und tötet somit den Phytoplankton, der 50% des Sauerstoffs produziert, den wir einatmen.
85% der Rodung des Amazonas dient nur der Produktion von Viehfutter, weil wir immer mehr Fleisch essen wollen. Obwohl es eigentlich klar ist: die Viehwirtschaft ist die Industrie die am meisten Methan-Gas in die Atmosphäre ausstößt. Und Methan ist als Treibhausgas 20 Mal so stark wie CO2!
Wir haben auch 95% des Lebens in unseren Böden innerhalb von 60 Jahren verloren, wegen dem Übermaß an Pestiziden, Fungiziden, Herbiziden und Insektiziden die in der Agrarwirtschaft benutzt werden und weil wir immer öfter und immer tiefer unsere Felder pflügen.
Das Problem ist aber dass die Insekten die Hauptverantwortlichen in der Befruchtung von Pflanzen sind. Ganz ohne Insekten können wir 80% aller Früchte und Gemüse vergessen. Bald werden wir nicht mehr so viel essen können!
Außerdem ist das jetzige Modell für Landwirtschaft, ja sogar das wirtschaftliche Modell allgemein komplett abhängig von Erdöl und von anderen fossilen Ressourcen. In einem Fass Erdöl stecken 12 Jahre Arbeitsenergie eines Menschen.
Um unseren europäischen Lebensstil zu haben müssten 400 Sklaven für jeden von uns arbeiten.
92% aller Energie die auf der Welt produziert wird, kommt von Gas, Kohle oder Erdöl. Der Höhepunkt der Gasproduktion war 2010, Kohle in 2020 und Erdöl wird auf 2025 geschätzt. Die Spritpreise werden also weiterhin hochgehen.
Wir müssen JETZT etwas ändern. Nicht um nicht gegen eine Wand zu fahren, sondern um unser Überleben zu sichern.
Die Technologie wird uns nicht retten. Sie ist nur eine Flucht in einen vorgetäuschten Fortschritt um uns selbst nicht hinterfragen zu müssen. Jedes Mal wo wir eine Maschine erstellen die weniger Energie verbraucht, ermöglichen wir eigentlich mehr Menschen diese Maschine zu haben und somit insgesamt mehr Energie zu verbrauchen.
Einige würden sagen dass wir zu viele Menschen auf der Erde sind. Tatsächlich waren wir 1,5 Milliarden in 1915 und sind jetzt ungefähr 7,5 Milliarden Menschen (Stand 2018). In nur einem Jahrhundert wurde die Weltbevölkerung 5 Mal größer.
Aber das ist nicht wirklich das Problem, wir könnten theoretisch bis zu 12 Milliarden Menschen ernähren. Das Problem ist dass viele Menschen außerhalb der Ersten-Welt-Blase auch diesen privilegierten Lebensstil haben wollen, und man kann es ihnen nicht übel nehmen.
Die Klimatologen hören nicht auf es uns zu sagen: unser Planet steuert auf einen Umbruch zu, ein Katastrophenszenario, das nicht rückgängig gemacht werden kann.
Wenn wir es nicht schaffen die Klimaerwärmung bei 1,5 Grad zu begrenzen können wir 2050 New York City, Bangladesch, die Camargue und eine hohe Anzahl an Südseeinseln von unseren Karten streichen. Die meisten großen Flüsse werden im Sommer trocken sein und es wird ungefähr 250 Millionen klimabedingte Geflüchtete geben.
Wenn wir uns zum Beispiel auf das 2 Grad Szenario begrenzen wollen, müssen wir den Verbrauch des europäischen Lebensstils durch 6 teilen. Hat jemand Bock drauf…?
Das Schlimmste ist dass wir das schon seit einiger Zeit wissen. Ein Sachbericht von 1972 namens „die Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome sagt einen Umbruch im Jahre 2030 vorher, nachdem unsere Gesellschaft so nicht weiter funktionieren kann.
Ich höre hier auf, sonst wollen wir uns alle noch umbringen, und das ist nicht das Ziel diese Textes.
Es ist nicht alles verloren, vergesst es nicht! Ja, wir müssen aufhören so übertrieben zu konsumieren und fossile Ressourcen zu verbrauchen. Aber wenn wir das tun können wir unser Ökosystem Erde erhalten. Und DAS ist eine gute Neuigkeit, wenigstens! Hurra!…
Wir müssen jetzt lernen unsere Ökosysteme wieder an zu treiben, Nahrung ohne Erdöl zu produzieren in einem instabilen Klima, aufhören zu verschwenden, aufhören Fleisch und industrielle Produkte zu essen und aufhören mit dem Flugzeug zu fliegen als wäre es nichts.
Die Zukunft ist unsicher, so viel ist wahr. Wir wissen nicht ob wir überleben werden. Aber wir müssen diese Ungewissheit ausnutzen um eine neue Zivilisation aufzubauen. Unser System hat aus uns ultra-individualistische Menschen gemacht. Aber tief in uns sind wir das nicht. Wir sind die sozialste Spezies der Welt.
Die Zukunft liegt in der Zusammenarbeit.
Und die gute Nachricht ist, dass es drei Möglichkeiten gibt um Menschen zusammen kommen zu lassen: entweder ein gemeinsamer Feind, oder eine gefährliche Umgebung oder ein gemeinsames Ziel welches zeitlich begrenzt ist.
Ich glaube wir haben all diese Sachen heute: der gemeinsame Feind ist der Kapitalismus, die gefährliche Umgebung die Zerstörung unserer Welt durch das kapitalistische System und ein gemeinsames Ziel: ein Umdenken und Umleben und die Zusammenarbeit der Menschen.
Quellen
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https://www.nytimes.com/2018/12/05/cl…
http://www.banquemondiale.org/fr/topi…