Anschlag eines Neonazis in Hanau
Wir rufen auf zur Kundgebung „Trauer und Wut wegen Terror in Hanau“ am 20.02.2020 um 19:00 Uhr (Johanneskirche in Freiburg)
Am Mittwoch Abend gab es in Hanau (Hessen) einen rassistisch motivierten Anschlag in zwei Shisha-Bars, bei dem insgesamt 11 Menschen starben und 4 weitere Menschen verletzt wurden. Unter den Toten sind der Täter selbst, so wie seine Mutter.
Der Täter hinterließ ein Bekennerschreiben und ein Video, die beide keine Zweifel über die Beweggründe dieser Tat lassen: Es geht darum, dass „die Existenz gewisser Volksgruppen an sich ein grundsätzlicher Fehler sind“, deswegen müssten mehrere „Völker komplett vernichtet werden“. Der Diskurs kommt klar und deutlich aus dem neofaschistischen Bereich, dessen Vertreter*innen immer mehr ihr rassistisches Weltbild durch solche Gewalttaten durchsetzen wollen.
Der Anschlag reiht sich ein in eine nicht aufhörende Liste an Anschlägen (der NSU, der Mord an Walter Lübcke, der Anschlag auf eine Synagoge und einen Döner-Imbiss in Halle, etc.) und reaktionären Netzwerken (Nordkreuz, Uniter, Combat 18, etc.), die oft auch in und um die Polizei, die Bundeswehr und den Verfassungsschutz existieren.
Es ist mittlerweile offensichtlich, dass sich rechte Menschen und Gruppierungen, im nach rechts rückenden gesellschaftlichen Klima, immer wohler und unangefochtener fühlen, wenn sie ihre Hetze in Taten umsetzen. Die faschistische Partei AfD verbreitet täglich rassistisches, fremdenfeindliches Gedankengut und ruft immer offener zu solchen Taten auf. Politiker*innen wie Hans-Georg Maaßen oder Jörg Meuthen relativieren auf übelste Weise diesen Anschlag.
Wir verurteilen alle Menschen, die diesen Parteien und/oder Politiker*innen blind folgen, die wegschauen, die befürworten oder sogar mitmachen auf’s schärfste. Es ist an der Zeit sich klar zu positionieren: die Bedrohung des steigenden Faschismus wird immer konkreter und gefährlicher und wer sich jetzt nicht dagegen stellt, lässt solche Anschläge zu.
Wir sind von den Ereignissen in Hanau entsetzt und sprachlos. Aber wir sind auch wütend, und unsere Wut kennt keine Grenzen. Denn diese Ereignisse haben uns ein weiteres Mal gezeigt, dass wir keine Wahl mehr haben, als uns zu verteidigen, dass sich den Faschist*innen entgegenzusetzen reine Notwehr ist.
Wir möchten unser Beileid den Angehörigen der Opfer ausdrücken. Ihr seid nicht alleine, wir trauern mit euch.
Wir werden nicht schweigen, wir werden nicht wegschauen! Wir werden uns weiterhin mit all unseren Kräften verteidigen!
Alle zusammen gegen den Faschismus!
Wir rufen auf zur Kundgebung „Trauer und Wut wegen Terror in Hanau“ am 20.02.2020 um 19:00 Uhr (Johanneskirche in Freiburg)
Quelle(n) :
https://taz.de/Mutmasslich-rassistischer-Anschlag/!5665203/